Bearwatching, what an amazing day!

Tagwache 0545h, die Bären rufen! Unsere Crew, Lindsey und Matt empfangen uns bereits um 0645h auf ihrem Boot – Eagle XXXI – und bereiteten uns auf die kommenden Stunden vor. Auf uns wartete eine nicht ganz ungefährliche zweistündige Fahrt mit dem Aluminium-Boot in die 80km entfernte Glendale Cove im Knight Inlet. 

 

Die Sicht war wegen des starken Nebels teilweise unter 20m und das viele Schwemmholz, das die Schlechtwetterfront der vergangenen Tage zu verantworten hatte, stellten eine echte Gefahr dar, trieben doch ganze Bäume im Wasser, und die sind auf dem Radar nicht immer gut auszumachen. Nach einer Dreiviertelstunde lichtete sich der Nebel glücklicherweise und die letzten 1 ¼ Stunden konnte auch unser Captain entspannter in Angriff nehmen.

Pünktlich gegen neun Uhr trafen wir dann in Glendale Cove ein – ein einfach atemberaubendes Stück Natur – abgesehen von den Schreien zankender Raben und um Lachs streitende Weisskopfseeadler ist es einfach still hier. Hier setzten wir über in ein flachwassertaugliches Bärenbeobachtungsboot. Lindsey und Matt zogen uns mit Fischerstiefeln bekleidet und Bärenspray „bewaffnet“ den Flusslauf hoch, bis wir bald in der Ferne den ersten Grizzly entdeckten. Leider spielte uns die noch herrschende Ebbe einen Streich und das Niedrigwasser im Fluss versperrte uns eine Weiterfahrt. 

In wenigen Stunden, wenn die Flut den Wasserlauf des Flusses anschwellen lässt, kommen wir wieder. Auf dem Weg in einen etwas tieferen Flussarm machten wir nun die Sichtung des Tages. Auf einer leichten Anhöhe ruhte sich eine Bärenmutter mit ihren zwei halbjährigen Jungen aus. Mucksmäuschenstill warteten wir, was als nächstes passiert, und genau das, was sich alle erhofften - aber niemand zu glauben traute - geschah nun wirklich: Die Dreiergruppe machte sich auf den Weg und das ziemlich genau in unsere Richtung. Kaum einer getraute sich noch zu atmen, nur noch das Klicken der Fotoapparate war zu hören, als die drei keine 15m vor uns den Fluss durchquerten und am andern Ufer genüsslich einen eben gefangenen Lachs genossen. 

Die drei strichen weiter durch das saftige Gras, das die Grizzlys so mögen – Gras, das nur an Flussmündungen im Brackwasser wächst (Mischwasser Salz- und Süsswasser).

Als Lindsey das erste Mal von Lunch und Rückkehr nach Telegraph Cove sprach, dachte ich, wir seien mal eben 1.5h unterwegs, dabei war es bereits 13h und in einer Stunde war tatsächlich bereits Zeit zum aufbrechen.

Nach der Begegnung mit der Bärenmutter mit ihren Jungen folgten noch einige spannende Episoden mehr, die ich euch gerne mal persönlich erzähle ;-)

Der Tag war jedenfalls so spannend, dass ich sogar vergass, dass der FCB heute noch das Spitzenspiel gegen YB bestritt. Als ich in Küstennähe mal aufs Handy schaute und die FCB-News mit dem Resultat erschienen, war es mir natürlich sofort wieder präsent. Der FCB hat 2-1 gewonnen. Was für ein Tag, unser zwölfter Hochzeitstag!

fix und fertig legten wir uns nach diesem genialen Tag schlafen
fix und fertig legten wir uns nach diesem genialen Tag schlafen

Zur Glendale Cove im Internet gefunden:

 

canusa.de: Glendale Cove liegt in der südlichen Ecke des Great Bear Regenwaldes, genauer gesagt im Knight Inlet, einem Fjord der 125 km lang in die Region der Coastal Mountain Range in British Columbia hineinragt. Mit über 60.000 Quadratkilometern ist dieser Regenwald eines der letzten intakten Ökosysteme der Welt. Hier leben noch viele der ursprünglichen Tierarten.

Versteckt hinter steilen Bergen im Knight Inlet findet man das weitgehend unbekannte Glendale Cove, Heimat einer großen Anzahl von Grizzlybären. Das milde Klima, der abgelegene Ort und die Fülle und Vielfalt an Futter macht es zum idealen Lebensraum für die Bären.

 

ecotourismus.de: An der Westküste British Columbias, kommen die Grizzlys jedes Jahr zu bestimmten Jahreszeiten mit großer Zuverlässigkeit zum Lachsfang. So ist Glendale Cove im Knight Inlet eines der Gebiete mit der größten Dichte an Grizzlybären. Beste Zeit zur Beobachtung ist hier im Mai, Juni und von Ende August bis Mitte Oktober. Während von Mitte Mai bis Mitte Juni die Bären von Booten aus, ohne sie zu stören, am Ufer beobachtet werden können, werden sie im Herbst von einer Plattform aus beim Fischen nach Lachsen beobachtet.

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Kommentare: 6
  • #1

    WWF (Dienstag, 03 September 2013 08:47)

    schön, dass Eure Daag au so erfolgrich gsi isch, i wünsch Euch no viieli wunderschöni Erläbnis, Mami/Vreni

  • #2

    philipp (Dienstag, 03 September 2013 10:41)

    wow das isch jo voll cool! super bilder! lg an euch :)

    pati - also di zweiti halbzit gege yb isch absolut hühnerhut gsi - kampf, emotione und stimmig wie scho lang nüme - sehsch aubi uns ischs spannend ;)

  • #3

    Jenny (Dienstag, 03 September 2013 10:49)

    Hallo Zäme
    Hammerbilder!! Erinneret mi grad an mi Bäretrip in Alaska. Es isch eifach e Traum, die Tier so nöch dörfe zgseh. Gniessets no in volle Züg!¨
    Liebi Griessli

  • #4

    esther (Dienstag, 03 September 2013 13:01)

    Genau das ha ich euch gwünscht!

  • #5

    Barbara (Mittwoch, 04 September 2013 08:24)

    wouw so schöni Bilder. DANKE

  • #6

    Daniela (Mittwoch, 04 September 2013 11:12)

    Super schöni Bilder, gniessets witerhin!

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Tiere nicht respektiert,

 kann sie ihnen nicht nehmen,

aber er verliert seine eigene"
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"Der Mensch opfert seine Gesundheit um Geld zu verdienen. Dann opfert er sein Geld um seine Gesundheit zurück zu bekommen. Er ist so fixiert, dass er die Gegenwart nicht geniessen kann. Das Ergebnis ist, dass er weder die Zukunft noch die Gegenwart lebt. Er lebt so als würde er niemals sterben und er stirbt so als hätte er niemals gelebt."

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